Sandmücken wandern in Deutschland ein, Gefahr durch Infektionskrankheit
Der SPIEGEL berichtet am 4 August über die potenzielle Gefahr […]
Der SPIEGEL berichtet am 4 August über die potenzielle Gefahr durch die mit dem Klimawandel eingewanderte Sandmücke.
SPIEGEL: Der Klimawandel verändert Lebensräume – und kann damit auch die Gesundheit von Deutschen bedrohen. Forscher haben jetzt Sandmücken, potenzielle Überträger der gefährlichen Leishmaniose, in Hessen gefunden – so weit nördlich wie nie zuvor. “Es handelt sich um die Sandmücken-Art Phlebotomus mascittii”, sagte Klimpel. Das Tier wurde demnach bei einem bundesweiten Mückenmonitoring nahe Gießen rund 500 Meter entfernt von bewohnten Häusern gefunden. Es sei zwar noch nicht eindeutig bewiesen, dass die Art Infektionskrankheiten übertrage. “Aber die Vermutung liegt nahe, dass sie es kann”, so Klimpel.
Leishmaniose ist in den Tropen verbreitet, kommt aber auch im Mittelmeerraum vor. Wegen der Ausbreitung der Sandmücken nach Norden gibt es inzwischen auch in Deutschland Fälle bei Tieren und vereinzelt auch bei Menschen. Die Erkrankung wird von Einzellern (Protozoa) verursacht und kann über den Speichel blutsaugender Insekten übertragen werden. Die Erreger können Hautgeschwüre verursachen, den Nasen-Rachenbereich befallen oder schwere Leber-, Milz- oder Knochenmarksschäden verursachen.
Die Infektionserkrankung Leishmaniose kann durch die Leishmanien Parasiten übertragen werden.