Sechstageregen bringt Europa schon das zweite „Jahrhunderthochwasser“ innerhalb von 12 Monaten

Summe der Gebietsniederschläge in Milllimeter vom 13.05. bis zum 18.05.2014 über Südosteuropa (Analyse des WZN) Quelle: Deutscher Wetterdienst 2014
Deutscher Wetterdienst (Mai 2014): Das Weltzentrum für Niederschlagsklimatologie (WZN) im DWD hat Ähnlichkeiten und Unterschiede der hydro-meteorologischen Randbedingungen der Überschwemmungen auf dem Balkan im Mai 2014 mit dem Hochwasser in Deutschland im Juni 2013 untersucht.
Die Bilder der Überschwemmungen an Donau und Elbe im letzten Jahr sind noch nicht aus dem Kopf, da wird Europa erneut von einem verheerenden Hochwasser getroffen. Dieses Mal traf es vor allem den Balkan, insbesondere Bosnien-Herzegowina, Serbien, und Kroatien.
Die Wissenschaftler des WZN haben eine Reihe von bemerkenswerten Ähnlichkeiten in den hydrometeorologischen Randbedingungen dieser beiden Katastrophen festgestellt. Insgesamt waren die Gebietsniederschläge, die im Juni 2013 zu den Hochwassern an Donau und Elbe in Deutschland führten, zwar örtlich deutlich höher als die nun angetroffenen Summen auf dem Balkan. Dennoch sind Ausmaß und Schäden des Hochwassers insbesondere in Bosnien-Herzegowina und Serbien noch gravierender.
„Der Vergleich bestätigt die besondere Bedeutung eines vorbeugenden Hochwasserschutzes zur Verringerung der Verwundbarkeit, insbesondere vor dem Hintergrund des Klimawandels“, stellt Dr. Paul Becker, Vizepräsident des Deutschen Wetterdienstes, hierzu fest.
Grundsätzlich gilt auch für diese Katastrophen: Die Verknüpfung von Einzelereignissen mit dem Klimawandel ist nicht möglich. Dennoch stellt sich die Frage, ob die jüngste Häufung von außergewöhnlichen mehrtägigen Starkregenfällen in Europa, vor allem in Deutschland 2013, in England im Winter 2013/2014 und nun auf dem Balkan im Mai 2014, eine Realisierung der von vielen Klimamodellen vorhergesagten erhöhten Häufigkeit solcher Ereignisse darstellt. Dies wird Gegenstand weiterer Untersuchungen auch beim Deutschen Wetterdienst sein.
Die Deutsche Welle berichtete ausführlich zum Jahrhunderthochwasser.
Land unter auf dem Balkan
DW: So viel hat es in Serbien und Bosnien seit vielen Jahrzehnten nicht mehr geregnet – mit dramatischen Folgen. Riesige Gebiete stehen unter Wasser, mehr als 40 Menschen starben in den Fluten.

Gefahr durch Landminen
In Bosnien warnten die Behörden vor Gefahren durch das Freispülen von Minenfeldern aus dem Bosnienkrieg (1992-95). Die Sprengkörper könnten Hunderte von Kilometern bis zum Schwarzen Meer geschwemmt werden.

Raus aus Obrenovac!
Mit am schlimmsten betroffen ist die serbische Stadt Obrenovac vor den Toren Belgrads. Die meisten Einwohner konnten sich in Sicherheit bringen. In Gefahr ist auch das Kraftwerk Nikola Tesla, das rund 50 Prozent der Stromproduktion Serbiens sicherstellt.

Kampf gegen die Fluten
Unzählige Sandsäcke wurden aufgetürmt, um die Wassermassen zurückzuhalten. “Was uns widerfährt, geschieht nur einmal in tausend Jahren, nicht hundert, sondern tausend”, sagte der serbische Ministerpräsident Aleksandar Vucic.

Schlamm statt Straßen
Nach tagelangem Regen sind mancherorts Schlammlawinen über Häuser und Straßen hinweggerollt – wie hier im bosnischen Topcic Polje. Etliche Orte sind von der Außenwelt weitgehend abgeschnitten. Anderswo steigt die Gefahr von Erdrutschen.

Wasser ohne Ende
Nach den verheerenden Überschwemmungen bleibt die Lage in Serbien und Bosnien äußerst kritisch, insbesondere entlang des Flusses Save. In der Region waren in den vergangenen Tagen die heftigsten Regengüsse seit mehr als 120 Jahren niedergegangen.
Intro Bild, Wikipedia.
About the Author: Chris Machens

POPULAR
RECENT COMMENTS
- Chris Machens on Study: Earth’s strongest ocean current is slowed by melting Antarctic ice
- Bob Bingham on Study: Earth’s strongest ocean current is slowed by melting Antarctic ice
- Vbell on Collision Course: 3-degrees of warming & humanity’s future
- Richards Adele on Collision Course: 3-degrees of warming & humanity’s future
- Bob Bingham on Artificial intelligence generated a video highlighting Sea Level Rise